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Von der Burg zum Schloss

Eine Burg Weißenstein entstand wohl schon ab 1210 und der Ort wuchs langsam um die Stadtburg herum. 1241 wird erstmalig die ursprüngliche Burg der Ritter von Weißenstein in Verbindung mit Ulrich von Weißenstein erwähnt. 1384 kommen die Grafen von Rechberg in den Besitz der Burg. Bereits 1391 erhielt Weißenstein das Stadtrecht. 1471 wird die mit einem barocken Altar versehene Schlosskappelle erstmals erwähnt. Sie wird insgesamt zweimal renoviert: 1700 im barocken und 1877 im neugotischen Stil. Sehenswerte Wandmalereien und Figuren zieren die Schlosskapelle. Schloss Weißenstein erhielt sein heutiges Aussehen mit Staffelgiebeln, Türmen, Erkern und Galerien zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Eine echte Rarität ist der überdachte Kirchgang, der direkt vom Schloss zur Kirche in Weißenstein führt. Ähnliche Kirchgänge existieren wohl nur viermal in Deutschland. Von der großzügig angelegten Altane aus, auf der sich in früherer Zeit der sogenannte Tafelbau befand, hat man einen wunderbaren Blick auf den Ort und die Umgebung.

Innerhalb der Schlosshistorie existiert leider auch ein sehr trauriges und dunkles Kapitel. 1941/1942 waren in dem zuvor leerstehenden Gebäude etwa 60 ältere Jüdinnen und Juden aus dem Raum Stuttgart zwangseingewiesen, die man fast alle von dort aus in den Osten deportierte und später ermordete. In der Vergangenheit er- und bearbeiteten verschiedene Fachleute umfangreiche Zeitzeugenberichte und historische Unterlagen aus dieser Zeit. Der Ort Lauterstein stellt sich dieses komplexen Themas innerhalb eines Gedenkjahres und arbeitet hiermit diesen dunkleren Teil der Geschichte des Ortes auf.

Nach dem Krieg diente das Schloss mehrere Jahre als Unterkunft für Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten.
Diese Bewohner fanden später teils eine Heimat direkt in Lauterstein oder der näheren Umgebung des Ortes.

Auch heute noch finden sich einige bauliche Hinweise auf diese Familien im Schloss, von welchen Zeitzeugen der Familie Kage berichten konnten.

Ein historisches Haus wird zum Leben erweckt:

Das Schloss Weißenstein, seit 1971 im Privatbesitz der Familie Kage, wurde seit dessen Kauf aufwändig in Stand gesetzt und restauriert, für die Öffentlichkeit zum Leben erweckt, zugänglich gemacht und stetig weiter entwickelt.

Das Schloss ist international insbesondere als „Hochburg der Mikrofotografie“ bekannt.

Seit nunmehr 60 Jahren verwandelt die Familie Kage die Schönheit, Komplexität und Sensibilität der Natur im Allgemeinen und der Mikrowelten im Speziellen mit besonderen und modernsten Techniken in eindrucksvolle „Science Art Präsentationen“ und bringt sie damit jedem Menschen greifbar nahe.

Das Leben ist wertvoll!
Seit über 50 Jahren ist unser Haus ein offenes Haus, dass sich klar gegen Diskriminierung und gegen Gewalt oder Radikalismus jeglicher Art stellt. Unser Grundsatz war und ist es stets, dass jeder Mensch eine Verantwortung hat, andere Lebewesen zu respektieren und zu schützen. Dies gilt auch für eine für die politische Verantwortung und die Notwendigkeit eines kollektiven Gedächtnisses bezüglich der dunklen Kapitel in der Geschichte unseres Landes. Wir sehen daher das unbedingte Ziel jetzt und auch in Zukunft einen sorgsamen, sensiblen und aufmerksamen Umgang mit anderen Menschen und Lebewesen und die Wahrung unserer demokratischen Werte zu gewährleisten. Und wir haben die große Hoffnung, dass uns als Gemeinschaft ein solch zukunftsträchtiger Weg gelingt.

Ein historisches Haus voller Leben zwischen Wissenschaft, Kunst, Kultur, Natur und Historie

Christina Kage, Ninja-N. Kage und Oliver Kage und bis 2019 Prof. Manfred P. Kage betreiben im Schloss Weißenstein seit 2000 eines der in BW größten privat geführten und finanzierten Museen: "KAGEs MIKROVERSUM".

Das Museum und das Kulturprogramm im Schloss ist inzwischen regional und überregional bekannt, verfügt über verschiedenste Alleinstellungsmerkmale und ist bei Jung und Alt hochgeschätzt.

Im Kern widmet sich das Museum dem Lebenswerk des kürzlich verstorbenen herausragenden Wissenschaftsfotografen, Visionärs und renommierten Künstlers Prof. Manfred P. Kage (1935-2019).

Der Kulturpreisträger der DGPh präsentierte sein künstlerisches Werk seit 1958 national und international und ist für seine bahnbrechenden Erfindungen im Bereich der Kunst und Wissenschaft berühmt.

Übergeordnet widmet sich die Ausstellung der Synthese aus Wissenschaft und Kunst, „Science Art“, sowie der Visualisierung des Unsichtbaren und Vermittlung der Sensibilität der Natur.

Diese unterschiedlichen Bereiche miteinander verschmelzen und innerhalb kultureller Programme einem breitem Publikum eindrücklich vermitteln zu können, war stets eines der wichtigsten Anliegen Manfred P. Kages und wird heute auch auf seinen Wunsch von seiner Ehefrau, Tochter und Schwiegersohn im Schloss Weißenstein weitergeführt und entwickelt.

Erklärtes Ziel der Familie Kage ist es, den Besuchern die Mikrowelt anhand des Lebenswerkes M. P. Kages mittels persönlich erzählter Geschichten näher zu bringen und das Lebenswerk innerhalb der Führung selbst individuell und dennoch in einem gemeinsamen Erleben von den Besuchern selbst erforschen zu lassen.

Die Museumsbesucher begleiten M. P. Kage innerhalb der Reise durch das Museum von den Anfängen, des ersten faszinierten Blickes durch ein Mikroskop als Achtjähriger bis hin zu unserer heutigen künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit.

Dabei werden sie in einer einzigartigen Weise ermutigt mit Entdeckergeist in neue Sehwelten und die meist unbekannten Mikrowelten vorzudringen. Sie erleben anhand praxisnaher Beispiele, leicht verständlicher Erklärungen, innovativer Präsentationen und einzigartigen Ausstellungsstücken die Schönheit und Sensibilität der Natur und ihrer Geschöpfe sowie die Wichtigkeit der mikroskopischen Welten für alles Leben auf diesem Planeten eindrücklich und greifbar.

Mit der Chance auf einen neuartigen Blick auf die Wunder der Natur und als Teil eines größeren Systems werden die Museumsgäste nach der Führung entlassen.

1826 - Ölgemälde von Felix Bockhorni

1830 - Gemälde/Zeichnung von Max Emanuel

Schlosskapelle 2016 mit frisch restauriertem Altarbereich

Optisches Konzert

Übrigens: Prof. Manfred P. Kage (1935-2019) ist der Erfinder des „Optischen Konzertes“ und wird heute aufgrund dieser bahnbrechenden Idee von 1958 als einer der wichtigsten Multimediapioniere der Welt genannt. Seine in Echtzeit wie eine Art Klaviatur interaktiv zur Musik gespielten „Optischen Konzerte“ präsentierte er als Groß- und Mehrfachprojektionen an architektonischen Bauten oder Kuppeldächern, in Naturräumen, auf Theaterlandschaften oder auf Kunstwerke bereits ab 1959.

In dieser neuartigen Weise konnte Kage seine fantastischen Mikrowelten einem großen Publikum darbieten und war damit einer der ersten Multimediakünstler überhaupt, der Multimediakonzerte dieser Art zeigte.

Das „Optische Konzert“ wurde von Kage von Beginn an stetig weiter entwickelt und innerhalb künstlerischer Events weltweit gezeigt, z.B. im Museum of Modern Art in New York, während der Biennale und Expo, im ZKM Karlsruhe und im Martin Gropius Bau in Berlin oder bei der Ars Electronica, mit der Gruppe ZERO und den Olympischen Spielen.

Das Familienkünstlerkollektiv „Lumation Science Art“(bestehend aus Manfred P., Christina, Ninja-N. und Oliver Kage) hob das „Optische Konzert“ als Hommage an die ursprüngliche visionäre Idee M. P. Kages und als ein einzigartiges multimediales Projekt mit seiner über 60-jährigen Geschichte 2012 auf ein technisch neuartiges Level. Seitdem wird es in vollständig digitalisierter Form, mit neuesten technischen Mitteln und in Kombination der historischen Elemente, heutiger Computerkunst, spektakulärer Farblaserprojektionen und faszinierender Liveperformances präsentiert. Nach wie vor wird es interaktiv zur Musik und in Echtzeit gespielt und auch heutzutage fortlaufend weiter entwickelt.

Für die Betrachter des „Optischen Konzertes“ eröffneten sich in einer unvergleichlichen audio-visuellen Reise gänzlich neue immersive Welten. Link zu Lumation Science Art

Kontaktadresse

KAGE GbR
Familie Kage
Schloss 1
73111 Lauterstein
+ 49 (0) 7332 4317

what3words:
///erstens.besuch.besagt

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